ZWISCHEN LICHT UND SCHATTEN

 

Wir malten auf Beton und Stein, jeder Riss konnte ein Regenbogen sein,
die Sonne wurde viel zu groß und die Erde schließlich nur ein grauer Kloß.
Die Farben dieser Welt wurden noch schwärzer
und wir Kinder immer, immer älter.

Jahre waren wie ein Künstlerstreich, wir schienen umso zarter und so weich.
Die Leinwand stand und der Stoff verband all die Tupfer, Kleckse, die da noch gebannt.

Zwischen Licht und Schatten
liegen alle Farben dieser Welt
und wir wollen nicht warten,
bis ihr auch die letzten zerstört.

Wir holten uns Beton und Stein, warfen all die Scheiben bunter ein.
Die Reifen waren viel zu groß und bis zum Platzen nur ein Pinselstoß.
Die Weichen unserer Welt wurden noch weicher und nur Kinderträume machen keine Zeichner.

Ihr warft uns, Gott, nicht mal aus Spaß, die ganzen alten Farbskalen zum Fraß.
Mit Preussisch-Blau und ein wenig Braun konnte man eure halbe Welt aufbaue.

(Jugendstil durchs Bild marschiert,
doch ihr habt es nie kapiert ...)

 

Text: Ralf Ewen (ca. 1994)


 

Stellvertretend und scheinbar nicht umsonst unter Z ein Text für all die Ansätze oder die Musik, die nur begonnen wurden oder bei denen ich außer ein paar hin gekritzelten Akkorden keine Ahnung mehr habe, was aus ihnen mal werden sollte. 

 

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