RAUCHER

 

Von Risiken und Nebenwirkung bin ich nicht befreit. Ich trau´ mich ja schon lange nicht mehr unter andere Leut´. Mein Spiegelbild nimmt reiß aus, sobald es mich erblickt. Der Rauch von gestern hängt mir nach, zu leugnen hat keinen Zweck!
Ich bin Raucher, suizidgefährdet, halt so´ n mieser Typ,
der auf die Gesundheit, auch der anderen, nicht viel gibt.
Verbrecher oder Rächer, den niemand gerne sieht,
weil er sich im Nebel einfach wohler fühlt.

Verfolgungswahn, der immer gleiche Traum, der mich verfolgt: Raucherzone - kalt und leer - gleich neben dem Schafott. Die Menge wartet lüstern, klar, auf meinen letzten Wunsch. Ich rede nur wirres Zeug und bekomme irgend´nen Punsch! Ich bin entsetzt, fühle mich verletzt.

Ich bin Raucher, Ausgestoßener, Einzelkämpfer nicht allein.
Die Werbung gibt mir recht, so böse kann ich gar nicht sein.
Nette junge Leute stehen mit Kippen in der Hand,
selbst Cowboys werben überall - ich bin total verkannt!

Mein Nachbar sammelt Unterschriften, dann wird die Wohnung frei. Mein Job hängt längst am Nagel, ist auch einerlei. Ich lebe jetzt in den Wäldern und bin gar nicht allein, denn all die anderen Raucher wollen bei mir bleiben. Viel Qualm um nichts, genauso riech´s!

Musik/Text: Ralf Ewen (1992)  © 1992


       1:31

MC Entwarnung 1992 / Vierspur / 128 kbit


 

Ich könnte mich natürlich jetzt natürlich an dieser Stelle seitenweise über die Diskriminierung der Raucher auslassen, könnte Bilder geknechteter und verfolgter Leidensgenossen einfügen, das Rauchen als Einwanderungsgrund fordern -  hätte ich dies quasi nicht schon vor über 10 Jahren gemacht.  Technisch gesehen fehlte es mir damals an der einsetzbaren Salsa-Band, so dass ich aus der Küche Kochtöpfe, Streichholzschachteln und ähnliches Equipment zweckentfremden musste, aber mal ehrlich, es hört sich doch auch so schwer nach der Santana-Band an ...

 

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