Acht Uhr. Von euch keine Spur und irgendwas, das mich schreien läßt.
Halb neun. Die Tür geht auf, zu spät, jetzt ist das Bett versaut.
Ein Donnerwetter ? Prügelwut ?
Und ich weiß, das geht nicht gut - spart euch Gewalt !

Denn warum soll ich mich drehen ? Rituale, die keiner versteht.
Plastiktüten um den Popo, damit nichts verloren geht ?
Mein Teddy sieht mich verständnislos an,
als wenn ich was dafür kann - gemeine Welt !

Zehn nach zehn. Mein Essen ist kalt, hier bei euch werde ich nicht alt.
Fünf nach zwölf. Der Fernseher läuft, irgendwer wird im See ersäuft.
Ihr meint wohl noch immer ich kriege nichts mit,
und den halben Tag seid ihr weg - Irrenanstalt !

Alles gelogen ! Bin kein Zeitvertreib, der nach euren Uhren schreit.
Alles gelogen ! Habe auch Sendezeit, von Zorn und Schmerz
bin auch ich nicht befreit.

Eure Neurosen sind furchtbar und kaum zu ertragen,
was sollen jetzt wieder diese Blicke sagen ?
Eure Psyche ist mir dann doch zu labil. Ihr lernt es nie !

Fünf nach sechs. Hab mich grad´ gesetzt und das Geschrei geht von vorne los.
Die Hose schwimmt vor Dreck und Vati war doch eben mit mir weg.
Da haben wir den Familienstreit und ich brülle was das Zeug - hier noch - hält.
 

Musik/Text: Ralf Ewen (ca. 1994)  © 2005

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